Sonntag, 15. Januar 2012

Campen in der Pampa oder auch: I'm a suvivor - I'm gonna make it!


Campen irgendwo in der Pampa… Tag 1
Gut, also dann sind wir jetzt mal zum campen gefahren.  Fing alles schon sehr gut an, weil ich ne dreiviertel Stunde total verschlafen habe… Also hieß es für mich: 10 Minuten fürs duschen, anziehn und die Sachen ins Auto bringen. Guess what – ich habs geschafft!
Im Auto vertrieb ich mir die Zeit mit den Foo Figthers und den Goo Goo Dolls. Bei „Iris“ von den GGD kam die Hobbyshilosophin in mir wieder zum vorschein: „Ist wirklich alles gemacht damit es irgendwann zerstört wird? Oder kaputt geht? Wirklich ALLES? (And I don’t want the world to see me, cause I don’t think that they’d understand, when everythings made to be broken, I just want you to know who I am…). Verflog aber alles sehr schnell wieder.
Weil ich also keine Lust aufs campen hatte, gab es zwei Möglichkeiten:

1.      1. Möglichkeit:
Die Kranke spielen und mit meinem genörgel Allen die Lust auf das Abenteuer zu vermiesen.

Oder

2.    2. Möglichkeit:
Augen zu und durch! Das Beste aus der Situation machen und die vier Tage in der Wildnis (irgendwie) überleben.


Ich endschied mich also für die zweite Möglichkeit. Eigentlich hatte ich auch keine große Lust meine Energie fürs Krank spielen zu verschwenden. Die bräuchte ich wahrscheinlich fürs Überleben. Also machte ich es einfach wie die eine Tuse in dem Lied: „I don’t wanna wait in the pouring rain for my life to begin!“ Ich bin ja schließlich nur einmal Jung und (wahrscheinlich) auch nur einmal als Au Pair in Australien. Einmal eine Tüte Auslandserfahrung und Spaß zum mitnehmen, bitte!
Apropos… nach gut drei Stunden Autofahren machten wir eine Pause zum FRÜHSTÜCKEN! Bei Mecces. Nicht nur dass ich glaube in den acht Monaten hier 120 Kilo zu zunehmen und somit in der Lage bin die Deutschen auf Platz 1 der „fettesten Nationen“ zu katapultieren, nein ich glaube auch dass meine Blutwerte sowas von in den Keller rutschen – und das nicht erst nach 8 Monaten. Alta Falta, das wird ein Spaß!
Noch eine Stunde bis zu unserem neuen „zu Hause auf Zeit“.
Pipipause… Lucia hat sich komplett eingepinkelt. Ich kam aus dem lachen kaum raus.
Sarah: „It’s hard to pi, isn’t it?“
Lucia:  “I’m a little girl! Of course it is!” 
Ich antworte also: „There was a toilett on the other side oft he road!” Sie schaut mich ungläubig an, ihr Vater stimmt mir zu!
Wo wir schonmal beim Thema sind… Auto fahren gehört nicht zu den Stärken von meinem Gastvater! Ich bin eh unschlagbar im Auto fahren… und fahr selbst auf Links besser als er. Auto fahren gehört zu meinen Stärken. Genau wie das singen. Also hab ich zwei Traumberufe:
1.      1. ROCKSTAR! (Wenn man das überhaupt ein Beruf nennen kann)


2.      2. Rennfahrerin!!!!

Wenn das irgendwann mal Stefan Raab lesen sollte… oder Vettel oder Schumi: Fragt mich besser sofort ob ich bei der Formel 1 bzw bei der Stockcar Crash Callenge mit machen will ;) Ich bin ein absolutes Talent!

Mein Knie stirb gerade. Ich bin vorhin auf dem Parkplatz mit dem Knie gegen die Anhängerkupplung gedonnert. Blau ist es nicht aber es schmerzt. Mir wär ein schmerzfreies, dafür aber blaues Knie lieber gewesen.

Wir fuhren lange durch eine Landschaft die mich erst an Australien (haha, hier bin ich ja auch), dann an Kanada (so stell ich mir Kanada vor) und dann an Dinoland erinnerte. Fehlte nur noch dass großer lila Dino wiederkäuend auf der Straße stand und uns mit seinen braunen Knopfaugen anstarrte. Nach sech ½ Stunden in der Pampa mussten wir auch irgendwann tanken. Am Vortag hieß es noch wir fahren nur fünf Stunden… Pustekuchen.
An der Tankstelle drückte sich die Stimmung, weil Callum meinte sich wie der berühmte Affe im Porzellanladen benehmen zu müssen. Ja gut, normalerweise ist es auch der Elefant, aber Callum war halt der Affe! Langsam wurds auch wärmer und sonniger und mein Knie schmerzte inzwischen so sehr, dass ich kaum auftreten konnte. Das Lauftraining war also erstmal für die nächsten Tage eingestellt…
Nach insgesamt knapp acht Stunden (!!! Angesetzt waren FÜNF!) Fahrt durch Dinoland kamen wir endlich an and guess what: Claudia ist aus dem Auto gesprungen und hat erstaml schön vor meine Füße gekotzt… Ich kann Menschen weder kotzen hören noch sehen, weil mir dann direkt selber schlecht wird. An der Kotzeritis der Kleinen war aber auch nur einzig und allein der Fahrstil meines Gastvaters schuld (mir war von dem ganzen geschunkel auch schon voll schlecht!!!). Allerdings konnte ich mein Meccesfrühstück in mir behalten und das OHNE Reisetabletten (zu Hause vergessen…). Ein Hoch auf MOI! 



Campen irgendwo in der Pampa… Tag 2
Morgens war ich schon um kurz vor sechs wach. Ich war ja auch schon um kurz nach neun abends im Bett gewesen… eher im Schlafsack. Trotz grauen 10 Grad und kurzen Pyjamas war mir Nachts nicht kalt… Gut, morgens sah sie Sache schon ne Ecke anders aus! Jedenfalls war ich die Erste und hab mich ganz laaaaaaaaaaaaaangsaaaaaaaam fertig gemacht. Um neun ist dann auch der Rest aufgestanden und es ging ans Frühstück machen! 


 
War sehr gut! Spiegelei, hartgekochtes Ei, Würstchen, selbstgegrilltes Toast, Omlett, gegrillte Bananen, Tee, Kaffee und Bacon (Englisch LK, Frau Wirtz: „Hä, wie jetzt? Bacon of hope? Hoffnungsschinken? Wie kommen die denn da drauf? Die Engländer spinnen doch! ) und dann hatten wir auch schon den ersten Besucher im camp: Eine Eidechse… hat mich an mein Rudi erinnert, mein Engelchen. <3
An diesem Tag war ich durchaus froh, dass ich (und obwohl Mama mich für komplett bescheuert erklärt hat) meine schwarze BENCH Mütze nicht nur in den Koffer sonder auch mit zum Campen genommen habe. Ich wusste doch, dass sie mir irgendwann mal nützlich sein wird! Meine Freude über die megatolle Investition war kaum zu bremsen!
Ne Stunde später schifften wir durch den Fluss (NOCH MEHR DINOLAND) und kamen zu einem wunderschönen Strand – mitten in Dinoland! Und aufeinmal hatte jemand die glorreiche Idee: Lasst uns umziehn. Während Linz, mein Gastvater der eigentlich Richard (wahlweise auch Rick) heißt, Bruce (unser Gärtner) und seine Frau Carry alle Sachen zusammen packten im anderen Camp, passte ich auf die Kinder auf und wurde zum Cricket genötigt. So megaschlecht war ich gar nicht. Ich war sogar zu gut für die Kinder und die hatten irgendwann kein Bock mehr zu spielen.

Als unsere Camp-zusammen-Packer endlich auftauchten bauten wir alles schnell auf und es gab Lunch! Würstchen. Mensch war mir danach schlecht. Außerdem war es sehr lustig, weil als Linzi eine Frage stellte antwortete Sam nur so „Because it’s against the law, Mrs. I-know-everything!“ Alta Falta, ich hab sooooooooo gelacht!!!
Carry hat dann langsam das Dinner fertig gemacht. Sie erinnert mich total an meine Mama. Sie sehen sich total ähnlich und sind beide total cool drauf. Außerdem können beide Kochen.
Abends haben Carry, Linzi und ich nochmal beschlossen uns á la Badewanne zu hause zu waschen. Weil wir hier keine Dusche oder ähnliches hatten sind wir in den Fluss. Ich bin gestorben vor Kälte! Das war echt schon nicht mehr schön! Und dann auch noch Haare waschen im Fluss. Aber eigentlich bin ich froh, dass ich mich das gewagt habe. Der Rest stinkt jetzt immernoch vor sich hin!


Campen irgendwo in der Pampa… Tag 3 (ENDSPURT!!!)
Die Nacht war total kacke. Nicht nur dass ich um zwei Uhr nachts übelst nötig pinkeln musste und es STOCKFINSTER draußen war… nein, Lucia hat mich … eigentlich das GANZE Camp komplett wach gemacht. Sie konnte nicht schlafen weil Bruce und Richard so laut geschnarcht haben. Hallo, es hat niemanden gestört außer sie. Und dann musste sie die ganze Zeit laut schreien: „Papa, halt die Klappe! Sei mal ruhig! Ich kann nicht schlafen! EEEEEY! Jetzt sei ruhig!“ Und die ganze Leier… das ging glaub ich bis halb vier. Kein Wunder dass ich morgens unausgeschlafen war. Jedenfalls bin ich dann echt wütend geworden und meinte nur so: „Halt du den Mund! Wir wollen schlafen! Weder die Welt noch das Camp dreht sich nur um dich!“ Aufgehört hat sie nicht, bis Callum dann komplett die geduld verloren hat. Heute  Morgen meinte Callum dann, das wär wohl normal bei ihr, dass sie so ist. Alles dreht sich nur um sie und wenn es mal nicht so ist, dann GNADE GOTT DER WELT!!!
Nach einem Frühstück mit Bacon und Würstchen, auf das ich verzichtet habe (MEEEENSCH, ICH KANN DAS NICHT MEHR SEHN!) sind Richard, Linzi und Bruce nochmal einkaufen gefahren (die Kinder sind zu verfressen!) und Carry und ich haben aufgeräumt, ich hab Omlett bis zum abwinken gegessen und Mango und Honigmelone und Erdbeeren und sowas alles und die fünf Rebellen sind in den Fluss gesprungen.
Am späten Nachmittag sind dann alle bis auf Linzi, Carry und ich Angeln gefahren auf den Booten. Josh hat gestern Abend noch zwei Monster Aale gefangen. Und heute hatten sie alle Lust auf mehr Angeln! Carry hat mein Zeh verarztet (Nagel rausgebrochen! Frag mich nicht wie ich das geschafft habe) und ich hab gegessen wie ein Weltmeister. Das ist so ein schönes Leben, ich könnte den ganzen Tag hier sitzen und essen. Und ich überlege die ganze Zeit was ich noch so alles essen könnte. Ich hab schon gegrillte Banane mit Erdnussbutter probiert! Das ist grandios!
Am Abend gabs dann die Fische die gefangen wurden – ich hab zwei bekommen (: Haha. Und die waren total mega gut! Ich hab selten so ein guten Fisch gegessen. Der war auf die Sekunde perfekt und war weich wie ein Kissen und hat geschmeckt… alta falta!
Die Kinder waren allerdings total aufgedreht! Zwei Packungen Marshmallows sind eindeutig zu viel für die fünf Kleinen.
Wir saßen also am Lagerfeuer und haben aufs dunkle Wasser rausgeschaut. Ich hab mich gefühlt wie in meinem Wohnzimmer zu Hause! Nur der einzige Unterschied war, wenn du in den Himmel geschaut hast, wusstest du dass du irgendwo in der Wildnis bist. Ich meinte schon zu Lisa in meinen SMSn: „Ich würd mich nicht wundern wenn ich Pipi mache und auf einmal ein Bär an mir vorbei läuft!“ Und Lisa so: „Was wie? Ich dachte ihr geht auf nem Campingplatz campen. Ihr seid irgendwo in der  Pampa? Na dann hätte ich auch kein Bock! Aber hey, du hast Handyempfang!“ Ohne Dusche ist schon dezent hart. Und ohne Klo erst recht! Und das mit dem Empfang war so ne Sache... Erstmal ne halbe Stunde über den Strand laufen, bis man ein Balken hat - und wenn man den Finger krumm macht ist der Balken auch wieder verschwunden! Für zwei SMS an Lisa und eine an Hanna hats gereicht! :D
Nach langem Hin und Her sind meine Au Pair Kinder endlich ins Bett (ich musste nochmal schimpfen) und auch ich hab mein wohlverdienten Schlaf bekommen. Allerdings musste ich in der Nacht drei mal  pinkeln. Das heißt: RAUS IN DEN BUSCH! Man, hatte ich ne Angst! Gut dass ich eh Pipi machen musste, sonst hätte ich mir garantiert in die Hosen gemacht! Haha.
Natürlich war wieder jemand am schnarchen, aber meine liebe Kleine konnte sich gut zurück halten. Nächstes mal nehm ich ihr Ohrenstöpsel mit! 



Campen in der Pampa… Zurück in die Zivilisation!?
Yeah! Tag vier ist angebrochen! Es geht zurück nach Mt Eliza! Zurück zu meiner Dusche, meinem Bett und der Waschmaschine.
Mein iPhone hatte schon am irgendwann am Vortag n shotdown… also wusste ich nicht genau wie spät es war als ich aufgestanden bin. Ich schätze mal so sieben, halb acht.
Ich hab mir in Ruhe mein Frühstück gemacht (Käseomlett… ziemlich sandig!) und langsam standen auch die anderen auf. Bruce, Josh und Sam waren schon total lange wach und angelten nach Fischen.
Wir fuhren nochmal zu den Dünen, allerdings war es etwas kalt. Aber auf dem Weg dahin hab ich Pelikane gesehen. Alta Falta, die flogen direkt meinem Kopf. Wow, wow, wow! Ich war sowas von baff!!!!
Zurück im Camp haben wir schnell alles zusammen gepackt, in unsere Boote gebracht und sind zur Anlegestelle gedüst (wirklich gedüst). Und dann gab es na Katastrophe für mich. Ich dachte ich hab meine schwarze Bench-Mütze im Camp gelassen. Angesichts der Tatsache dass das meine Lieblingsmütze ist, hab ich fast los geflennt (aber nur fast). Wir haben unsere Boote auf die Autoanhänger geschifft (Es gibt extra so Anhänger für die Boote, damit man das mit rumschleppen kann) und dann hab ich auch schon meine wundervolle Mütze wiedergefunden. Und in dem Moment war mir alles egal. Sogar, dass es  keine Dusche und klein Klo gab! Und dass mir Nachts bisschen kalt war. Und dass ich derbst schlecht geschlafen habe. Und der Sand in meinen Klamotten (und nicht nur der Sand in den Klamotten die im Rucksack sind!).
Auf dem Weg  nach Hause hielten wir an einem Imbiss und holten Pommes. Fast Food!!! Und dann ging es auf nach Hause.
Nach guten vier Stunden mussten wir einen Reifen vom Anhänger wechseln, also haben wir Mädels uns bei Mecces reingesetzt und gewartet! Und gewartet und gewartet! Ja man, wir haben gewartet und Tee getrunken bis zum abwinken.
Jetzt sitze ich im Auto, schreib diesen wunderbaren Blog und hab mit meiner süßen Fressmaus ein Foto gemacht. Ich liebe sie nunmal. Beide. Auch wenn sie manchmal etwas nerven und stressen und wenn Luc [Lus] nicht aufhört zu fragen, selbst wenn man irgendwann nicht mehr weiß was man antworten soll und der große die ganze Zeit nur von seinen nervigen xBox –Spielen erzählt und in Level 20 nicht weiterkommt. Ja ich liebe meine Zwei. Auch wenn sie verfressen sind und manchmal vergessen „Danke“ und „Bitte“ zu sagen. Ich bin gerade mal den dritten Sonntag hier, aber sie sind mir schon ganzschön ans Herz gewachsen!
Und was kann ich über den Campingtrip noch sagen? Naja, ich würd es wieder tun! Es war Affengeil, ich hatte Spaß, alle anderen hatten Spaß. Manchmal hab ich zur belustigung der Anderen begetragen, indem ich vom Stuhl gefallen bin, weil ich mein Gleichgewicht verloren habe. Oder indem ich versucht habe Cricket zu spielen. Oder weil ich über die Zeltschnüre gefallen bin weil ich mein (wie sagt Papa so schön:) „Rindfleischaugen“ nicht aufgemacht habe.
Obwohl es keine Dusche gab und ich im See baden musste und im Busch beim Pipi-machen Angst hatte von wilden Tieren überfallen zu werden, hat es Spaß gemacht.
Wenn ich gleich zu Hause ankomme (in gefühlten 100 Stunden und realen 3 Stunden) werde ich erstmal mit meinen Liebsten skypen (falls die mich nicht vergessen haben). Und dann sehe ich (hoffentlich) meine Lieblingszwillinge und ich wette ich flenn los, weil ich die zwei Süßen nicht drücken und knuddeln kann!
Und dann werde ich als Letzte AUSGIEBIG duschen. Warum als Letzte? Naja, wir könnten alle parallel duschen (genug Duschen gibt es ja), aber naja, dann müsste ich kalt duschen. Wenn wir alle gleichzeitig duschen, dann ist das warme Wasser weg!
Mein Schlusswort:
ALTA FALTA, ICH BIN BRAUN GEWORDEN! ;) 



Grüße nach NRW, Liebe zu meinen Liebsten und viele Küssen an meine Herzblätter! (: 

Sari. <3 



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