HALBZEIT! Und eine GUTENACHTGESCHICHTE!

Also, nun ist es tatsächlich so weit. Ich habe Halbzeit. HALBZEIT. Die HÄLFTE meiner Zeit in Australien ist um. Ich bin irgendwie geschockt. Es lief alles so krass schnell bis jetzt. Das ist irgendwie so wie 30 werden. Oder wie 35 werden und realisieren, dass es zu spät ist um Kinder zu kriegen. Frage ist, ob ich auf einer Farm arbeite für drei Monate um noch ein zweites Jahr bleiben zu dürfen. Darüber zerbreche ich mir schon einige Wochen den Kopf. Aber egal, was passiert: Das Erste was ich nach dem Jahr hier mache, ist nach Hause kommen. Nach Deutschland, nach Hause. Mama & Papa drücken. Mein Mepho-Herz das Fell nass weinen und wieder mit ihm an meinem Fußende schlafen, mit Oma Kekse backen, meine Brüder und meine Nichten wiedersehn. Und das ist auch das meiste was ich vermisse. Nicht mein Zimmer, nicht mein Bad, nicht mein häusliches zu Hause, sondern die Liebsten die das ganze Jahr und sonst auch immer für mich da sind. Ich will mit meinen Freunden rumhängen. ALLE wiedersehn. Ein Jahr ist nicht viel. Und viele haben mich bisher bestimmt schon vergessen. Aber das ist mir egal. Ich will sie alle sehn und sagen hören: "Mensch Sarah, du bist echt eine Weltenbummlerin!" Yep! Hallo, hier bin ich! Größer und Stärker als je zuvor - und Zeitweise auch ein bischen bekloppter. Ich freu mich schon. Ja, und zugleich bin ich auch ein bisschen traurig, dass es so schnell umgeht. Hanna hat morgen Geburtstag. SIe geht in ein paar Wochen. 12 Monate war sie hier. Und das ist so schnell vergangen. Zack! Um! Zurück nach Deutschland! Zurück ins alte Leben. Dieses Jahr ist nur eins von unendlich vielen. Die beste Entscheidung meines Lebens. Ich will nicht gehn.Aber trotzdem fühl ich, dass mein Paradies hier für eine bestimmte Zeit verlassen muss. Ich will nur nicht jetzt darüber nachdenken. Denn JETZT bleiben mir noch sechs Monate um das alles zu einem unglaublich genialen Jahr zu machen. Auf gehts, auf die nächsten sechs Monate!


Meine Halbzeit hab ich mit einem neuen Mobilfunktelefon gefeiert. Mein iPhone ist jetzt ... na ja, sagen wir mal... tot! Sorry, Adam! Pixelfehler, kaputtes Glas, kaputter Lock und zeitweise kein Empfang mehr waren dann doch zu viel für das Phone - und meine Nerven. Ach ja, der Akku hat auch schon ziemlich gelitten. Also habe ich mich einfach dazu entschieden, mir ein neues zu kaufen. Ein Samsung. Nicht son mega modisches Teil, sondern einfach eins, mit dem ich überleben kann. Mit (ziiiiiiemlich langsamen) facebook und MMS die ich verschicken kann. Mal sehn ob ich mir Whats App runerladen kann. Oh und  mit Picasa und sowas. Jedenfalls läuft es. Und ich kann SMSn Empfangen und versenden. Uh, zwei Simkarten passen auch rein! dann kann ich immer hin und her switchen. Hach ja.
Ach und die Bodenmenschen haben mein Tag gerettet. Noch eine Nacht mit Lucia zusammen in ihrem Zimmer und ich wär Amok gelaufen. Mein Bett steht jetzt also schon in meinem Zimmer und ich hab - finally, nach SECHS MONATEN - endlich einen Boden! (: Und dazu noch einen sehr schönen. Ich fühl mich wirklich sehr gut hier jetzt. Ein Schreibtisch fehlt, aber man kann ja nicht alles haben.


Viel gibt es nicht zu erzählen. Als kleine Ausleitung und weil es heute zum Thema passt das hier vielleicht noch (: : 



Der kleine Hase sollte ins Bett gehen, aber er hielt sich noch ganz fest an den langen Ohren des großen Hasen.


Der kleine Hase wollte nämlich ganz sicher sein, dass der große Hase ihm auch gut zuhörte.


„Rate mal, wie lieb ich dich hab“, sagte er.


„Oh“, sagte der große Hase, „ich glaub nicht, dass ich das raten kann.“


„So sehr“, sagte der kleine Hase und breitete seine Ärmchen aus so weit er nur konnte.


Der große Hase hatte viel längere Arme.


„Aber ich hab dich sooooo sehr lieb“, sagte er und breitete seinen Arme aus.


Hm, das ist viel, dachte der kleine Hase.


„Ich hab dich lieb, so hoch ich reichen kann“, sagte der kleine Hase und streckte sich in die Höhe.


„Ich hab dich lieb, so hoch ich reichen kann“, sagte der große Hase und auch er streckte sich so hoch er konnte.


Das ist ziemlich hoch, dachte der kleine Hase. Wenn ich doch auch nur so lange Arme hätte.


Dann hatte der kleine Hase eine gute Idee. Er machte einen Handstand und streckte die Füße an einem Baum hoch.


„Bis zu meinen Zehen hab ich dich lieb“, sagte er.


„Und ich hab dich bis zu meinen Zehen hoch lieb“, sagte der große Hase und schwang den kleinen Hasen durch die Luft.


„Ich hab dich so hoch ich hüpfen kann lieb!“, sagte der kleine Hase lachend und er hüpfte auf und ab.


„Aber ich hab dich lieb, so hoch wie ich hüpfen kann“, sagte der große Hase lächelnd und er hüpfte so hoch, dass seine Ohren die Zweige berührten.


Tolle Hüpferung, dachte der kleine Hase. Wenn ich nur auch so hüpfen könnte.


„Ich hab dich den ganzen Weg bis zum Fluss runter lieb“,  sagte der kleine Hase.


„Ich hab dich bis zum Fluss und über die Berge lieb“, sagte der große Hase.


Oh, das ist sehr weit, dachte der kleine Hase. Er war schon so müde, dass er sich gar nichts mehr ausdenken konnte.


Dann schaute er über die Büsche und Bäume hinaus in die große, dunkle Nacht.


Es konnte ja wohl nichts weiter weg geben als den Himmel.


„Ich hab dich lieb bis zum Mond“, sagte der kleine Hase und machte die Augen zu.


„Oh, das ist weit“, sagte der große Hase. „Das ist sehr, sehr weit.“


Der große legte den kleinen Hasen in sein Blätterbeet, beugte sich über ihn und gab ihm einen Gutenachtkuss.


Dann kuschelte sich der große Hase an den kleinen Hasen und flüsterte lächelnd:


„Bis zum Mond....... und wieder zurück haben wir uns lieb.“




Gute Nacht.
Sarah (: